Geschichten aus Tschlin

Die Geschichte des Engadiner Bieres

Biera Engiadinaisa | Dominik Täuber

Die Anfänge

Anfangs der 2000er Jahre fand ein Zukunfts-Workshop der Gemeinde Tschlin statt, wo neben des Gewerbeverbundes «Bun Tschlin» auch die Idee für eine Bieraria in Tschlin entstand.

Im September 2003 befasste sich der Gemeindevorstand erstmals mit dem Brauereiprojekt, bevor am 30. Juni 2004 die Gründung der Bieraria Tschlin SA notariell beglaubigt wurde. Die Die Aktiengesellschaft Bieraria Tschlin SA zählt etwa 1’500 Aktionäre und besitzt ein Aktienkapital von 1.5 Millionen Franken.

Die Brauereieinrichtung wurde am 14. September 2004 bestellt, danach folgte am 26. März 2005 die erste Generalversammlung.

2004 entwickelte die SGC Süsskind in Chur das Erscheinungsbild. Dazu gehören die Bildmarke BE, die Gestaltung der Bierflasche, der Bierglases, Bierdeckels und er Verkaufsdokumentation.

Im September wurde die Bildmarke BE und die Wortmarke «BE Biera Engiadinaisaâ» angemeldet und konnte im Februar 2009 erfolgreich eingetragen werden.

Mit grosser Treue und wachsendem Erfolg offerieren viele Restaurants und Lebensmittelgeschäfte im Engadin das Bier von Beginn an.

Die Menge von 650 bis 680 hl Bier, welche die Brauerei zwischen 2005 bis 2008 mit dem Standardbier «Biera Engiadinaisa», dem Winterbier «Boc Dubel da Tschlin» und zwei Sommerbieren liefern konnte, genügten nicht zum Überschreiten der Gewinnschwelle.

Als Gründe dieser Engpässe wurde vom damaligen Verwaltungsrat in der räumlichen und apparativen Beschränkung evaluiert. Es ergaben sich zwei Lösungsansätze. Ein Neubau in Tschlin oder die Verlegung der Brauerei nach Celerina im Oberengadin, für beide hätte es über eine Million Franken Neuinvestition benötigt und beides stiess auf grossen Widerstand.

Ein Neubau wäre von der Gemeinde nicht genehmigt worden und die Verlegung ins Oberengadin wurde von der Generalversammlung im Mai 2008 verworfen.

Einstellung eines Geschäftsführers und Umsatzsteigerung

Reto Rauch wurde 2013 als Geschäftsführer beauftragt. Dafür wurde von der Gemeinde Valsot (Fusion von Tschlin und Ramosch) ein Kredit genehmigt, was aufzeigt, das die Bieraria das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger geniesst.

Durch neue Partnerschaften und neuen Kunden konnte 2014 der Bierausstoss und der damit verbundene Umsatz stark gesteigert werden.

Seit März 2015 kann das Biera Engiadinaisa «Tschlin Ambra» in der ganzen Schweiz gekauft werden. Coop hat dieses in der Pro Montagna Linie aufgenommen, wodurch dieses in allen grösseren Coop-Filialen erhältlich ist.

Umzug nach Martina, erneute Umsatzsteigerung und neue Produkte

Nach dem Entscheid des Verwaltungsrates im September 2015, wurde die Bieraria Tschlin SA in neue Räumlichkeiten in Martina verlegt. Martina, wie Tschlin eine Fraktion der Gemeinde Valsot, war bis zur Fusion eine Fraktion der Gemeinde Tschlin.

Die Logistik zeigt sich in Martina viel einfacher als in Tschlin. Diese Räumlichkeiten wurden nach der Gemeindeversammlung der Gemeinde Valsot von den Engadiner Kraftwerken gekauft und an die Bieraria Tschlin SA vermietet.

Im gleichen Jahr konnte die 1’000 hl Grenze erstmals erreicht werden und der Umsatz gesteigert werden.

Zwischen Dezember 2015 und Januar 2016 fand der Umzug in die neuen Räumlichkeiten in Martina statt. Die Kapazitäten wurden erweitert und eine neue Steuerung eingebaut. Dadurch wurde in den Bereichen der Qualität wie auch der Quantität einen Schritt vorwärts machen.

2016 wurde ein edler Tschliner Single Malt und ein Bierbrand in das Angebot aufgenommen. Dazu wird Biera Engiaidainsa destiliert und für den Single Malt zusätzlich noch mit Eichen- und Kastanienholz gelagert und gereift.

Mit einer neuen Wasch- und Füllanlage eine qualitativ bessere Abfüllung bei höherer Leistung erzielt werden. In diese Anlage wurde 2017 investiert. Die Etikettierung bleibt nach wie vor Handarbeit.

2018 konnte die die 1’500 hl Grenze überschritten werden und alle Biersorten wurden Bio- und Bergzertifiziert.

2019 wurde die Bieraria mit dem Bio Grischun Preis ausgezeichnet.