Geschichten aus Tschlin

Burgruine Tschanüff

Nicolo Bass | Andrea Badrutt

Majestätisch und mit grosser Ausdruckskraft

Die Burgruine Tschanüff ist das Wahrzeichen der Fraktion Ramosch auf Gemeindegebiet der fusionierten Gemeinde Valsot. Sie ist Zeugin einer eindrücklichen Geschichte, die mit der gesamten Region verknüpft ist. Majestätisch und mit grosser Ausdruckskraft steht die Ruine auf ihrem Burghügel, umgeben von einer einzigartigen Flora und von einer steppenartigen Vegetation.

 

Ruine mit langer Geschichte

Erstmals wird die imposante Burg Tschanüff vor mehr als 800 Jahren urkundlich erwähnt. Eine dendrochronologische Untersuchung ergab jedoch, dass die Burg sogar 300 Jahre älter ist. Die im Mauerwerk liegenden Hölzer stammen nämlich aus dem Jahre 957.

Von der Hochburg zum Verfall

Während Jahrhunderten galt die Burg Tschanüff als strategisch wichtiger Standort. Die hochragenden Festungen Steinsberg, Tarasp und Tschanüff waren von grösster Bedeutung auf den Verkehrswegen durch das Engadin in Richtung Lombardei. Die Burg Tschanüff war aber auch stark umkämpft und wurde in mehreren Wirren und Kriegen mehrmals zerstört und in Brand gesetzt. Letztmals wurde Tschanüff im Jahre 1565, rund 50 Jahre nach der Reformation, wieder aufgebaut. Am 2. August 1622 wurde sie von Soldaten des Glarner Regimentes angezündet und später nur noch notdürftig wiederhergestellt. Weil die Gefahr von Rutschungen bestand, war das Schicksal definitiv besiegelt. Die Burg Tschanüff wurde 1780 verlassen und verfiel.