Geschichten aus Tschlin

Genuss und Naturschutz vereint

Nicolo Bass | Mayk Wendt

Die heimlichen Stars der Bun Tschlin-Angebote

Normalerweise werden in der Gazetta Bun Tschlin die Produzenten und Dienstleister der Organisation vorgestellt. Für einmal stehen aber die Tiere – insbe- sondere die auf den ersten Blick etwas «exotischeren» Tiere – im Vordergrund. Denn sie sind die heimlichen Stars der Bun Tschlin-Angebote. Denken wir zum Beispiel an die wunderbaren Produkte der Chascharia Che Chaschöl: Die einheimischen Bio-Landwirte Andri und Ursina Caviezel (Prodots Besch) und Ernst und Rita Mayer (Prodots Chavra), die einen gemeinsamen Stall unterhalb von Tschlin bewirtschaften, liefern die gesamte Schafs- und Ziegenmilch an die Käserei in Tschlin, wo sie von Chatrina und Peter Mair zu hervor- ragenden Produkten weiterverarbeitet werden. Dank dieser Zusammenarbeit konnten sich auch wieder Ziegen und insbesondere Milchschafe in der Region ansiedeln.

Landschaftsökologischer Aspekt

Für Angelika Abderhalden, Ingenieurin für Landespflege, steht gerade auch der landschaftsökolo- gische Aspekt im Mittelpunkt. Sie hat zu der historischen Bedeutung der Terrassenlandschaften in Ramosch und Umgebung dissertiert. «Für die Pflege und Bewirt- schaftung von Terrassen und Weiden, welche von nationaler Bedeutung sind, ist der Weidegang durch Schafe und Ziegen sehr wichtig», erklärt sie. Für sie schliesst sich der ökologische Kreislauf auf engstem Raum, jedes Lebewesen und jede Pflanze spielt eine wichtige Rolle in diesem Ökosystem.

Züchtung von schottischen Hochlandrinder

Auch zwei «Einwanderer» aus Schottland haben sich in diesem Kreislauf bestens integriert und übernehmen wichtige Aufgaben für die Landschaftspflege vor Ort: Die Rede ist vom Schottischen Hochlandrind und von der Angus Mutterkuh. Während vielen Jahren züchte- ten Jon Pitschen und Erika Janett Hochlandrinder in Tschlin. Dieser Betrieb wurde dann von Gian Fadri und Pamela Schorta übernommen und weitergeführt. Auch die Hochlandrinder fühlen sich pudelwohl, und dank der Genügsamkeit der Tiere sind sie geradezu prädestiniert für die karge Landschaft auf 1500 Meter über Meer. Etwas tiefer im Tal leben die Angus Mutter- kühe von Andri und Renata Cantieni aus Seraplana. «Das hornlose und frühreife Nutztier, welches ohne Kraftfutter aufwächst, ist ideal für diese Landschaft», sagt Andri Cantieni mit Überzeugung. Und die gute Qualität des Fleisches, im Einklang mit Naturschutz und dem Erhalt der Biodiversität, bestätigt diese Aussage.